Enzklösterle I: Debütanten-Tag
Dieses Jahr begann das traditionelle Fortbildungswochenende für Trainer:innen, Wertungsrichter:innen und Turnierleiter:innen am Freitag nach Ostern anders als gewohnt. Bei den Lectures sah man nicht die Top-Kadersportler:innen als Demo-Paare, sondern die Referent:innen brachten ihre jungen Paare mit, die teilweise erst in der D- oder C-Klasse tanzten oder noch gar keine Turniererfahrung im Einzeltanzen hatten. So sollte die Entwicklung aufgezeigt werden, die Paarte im Lauf ihrer Tanzkarriere durchfahren und sowohl die Trainer:innen als auch die Wertungsrichter:innen für die unterschiedlichen Leistungsklassen sensibilisiert werden. Ein Konzept, das von den Lehrgangsgästen äußerst positiv aufgenommen wurde.
Nach der Begrüßung durch TBW-Präsident Wilfried Scheible und Landessportwartin Petra Dres ging es direkt los mit der Standard-Lecture von TBW-Verbandstrainerin Julia Niemann, für die es die erste Lecture in Enzklösterle war. Sie hatte die Junioren II C Hryhorii Yevlash/Megan Pietsch als Demopaar mitgebracht. "Wir müssen als Trainer zwei Körper, zwei Energien zu einem geballten Körper zusammenbringen", erklärte Niemann und zeigte an dem jungen Paar, wie dies gelingen kann.
Als nächste Debütanten auf dem Enzklösterle-Parkett durfte man Tasja Schulz-Novoselov/Anatolly Novoselov begrüßen. Die TBW-Verbandstrainer nahmen sich ebenfalls dem DTV-Jahresthema "Level of Energy" an, was sie an ihrem Paar Gleb Tkachenko/Arina
Portniahina demonstrierten. Gerade einmal D-Klasse Junioren II/Jugend Standard, schlugen sie sich mehr als souverän in der Festhalle. Hier merkte man die Erfahrung, die sie als Top-Paar in der Latein A-Klasse und Anschlusspaar an das Finale ihrer Deutschen Meisterschaft mitbringen. Und man sah, dass sich hier auch in der Standard-Sektion etwas wirklich Gutes entwickeln wird.
Überfachlich wurde es mit den dritten Debütanten, Valeska und Benjamin Exner, die Jugendschutzbeauftragten des TBW. Sie brachten unter anderem einen Musterfall einer Grenzüberschreitung mit und ließen Lösungsmöglichkeiten in Zweiergruppen erarbeiten. Sie boten zum Abschluss auch ihre aktive Unterstützung bei Interventionskonzepten für Vereine an.
Lecture Nummer 4 war wieder ein Debütant: dieses Mal Emanuil Karakatsanis, der ganz besonders mutig war. Nicht nur hatte er sich das schwierige Thema "Jive" ausgesucht, sondern mit Thorben Kalitz/Aurelia Eich ein Jugend-Paar ausgewählt, das noch überhaupt keine Turniererfahrung im Einzeltanzen mitbrachte - aber die beiden schlugen sich großartig. Die Lecture verging mit viel Humor wie im Flug.
Mit TBW-Landestrainer Joachim Krause war ein alter Hase als nächstes dran. Er hatte ebenfalls den Jive für sich ausgewählt und demonstrierte seine Vorstellung von Rhythmus und Akzenten im Live gleich selbst. Oder er arbeitete mit dem gesamten Saal, in dem er unter anderem im Sitzen mit Stretchbewegungen die Hüften aktivieren ließ. "Tanzen ist stretchen, stretchen, stretchen - egal ob im Tango oder im Jive", so Krause in seiner Latein-Lecture.
Den Abschluss des ersten Tags machte Sergiu Luca, der Ivan Smekalkin/Ivanna Bondaryeva als Demopaaar mitbrachte, die in der Junioren II B Latein tanzen und letztjährige GOC-Gewinner ihrer Klasse waren. Mit den beiden demonstrierte Luca die unterschiedlichen Entwicklungsstufen mit Choreografien aus der D-, C- und B-Klasse. Auch Luca betonte, wie ihn das diesjährige Lehrgangskonzept der Super-Kombi begeisterte: "Auf den Kongressen sieht man doch sonst nur Spitzenpaare", was mit viel Applaus quittiert wurde.
Die Teilnehmenden in Enzlösterle erlebten einen abwechslungsreichen Lehrgangstag, der nicht nur viel frischen Wind ins Enztal brachte, sondern auch viele neue Erkenntnisse, Ideen und Motivation für die versammelte Tanzsportfamilie. Wir sind freudig gespannt auf Tag 2 ...